Der siebte Schlaganfall und immer noch nicht tot
Nun liegen Maßstäbe am Boden wie Laub
Jetzt noch trocken
Doch übermorgen soll es regnen
Dann agiert es wie ein Schwamm
und saugt den Sturm mit Drang
Jetzt Erfinder
Auf der Anhöhe stehend
Finger entdeckt
Mund betitelt und gibt neue eigene Namen
Die Wahl ist unbefleckt
und gibt den Bildern neue Rahmen
Frank Balve
Frank Balves Bildsprache ist explizit. Ihr Grundton ist düster, ihre Artikulation klar, ihr Effekt verstörend. Balve entwirft seine Bilder mit Farbe, baut sie aus Stein oder Papier, inszeniert sie für die Kamera, fasst sie in Sprache.
In raumbezogenen Installationen von oft musealem Ausmaß vereint er autonome Objekte und eigens geschaffene Arbeiten zu Erfahrungsräumen, auf die sich der Betrachter mit allen Sinnen körperlich und mental einlassen muss.
Das Programm dieser – im Sinn Michael Frieds – theatralisch konzipierten Räume reicht von aktuellen gesellschaftlichen Themen wie dem Überwachungsstaat oder der Rolle der Medien über beklemmenden Gewaltszenarien bis hin zu surreal, albtraumhaft wirkenden Szenen, die sich aus der persönlichen Erinnerung des Künstlers speisen.
Ausgangspunkt für Frank Balves Arbeit sind häufig literarische Werke von Dante bis zum Marquis de Sade, mythologische sowie biblische Stoffe oder Meisterwerke der klassischen Tafelmalerei, die er sich in einem Prozess unbefangener Auseinandersetzung aneignet und in seine Bildsprache übersetzt.