In seiner zweiteiligen Installation hat Frank Balve eine Raum-in-Raum-Situation geschaffen, in der er konkrete Räume des religiösen Lebens auf ihre symbolische Konkretheit reduziert und sie in der realen Welt neu positioniert.
Der Weg des Besuchers führt an einem silhouettenartigen Meer von Gräbern vorbei, zu einer Kapelle am Weg im Inneren der Akademie.
Die Kreuze in der "Anlage" sind genauso leer und anonym wie die "Kabine III" und ihr weißes Inneres; die symbolische Bedeutung der Objekte ist genauso präsent, wie ihre religiöse Legitimation fehlt. Die Entfremdung der einzelnen Objekte in Material und Farbe, die kalte künstliche Beleuchtung und der Zaun als klare Grenze der "Gegenräume" erzeugen eine Spannung zwischen der vermeintlich schnell greifenden Objektität und den transzendenten Bildern der offensichtlich künstlichen räumlichen Situation.
Durch das Verschwinden aller traditionellen Bedeutungsebenen verwandelt Frank Balve absichtlich nicht nur die einzelnen Gruppen von Werken in Projektionsflächen für alle Arten von subjektiven Assoziationen und macht den Betrachter so zu einem integralen Bestandteil seiner Arbeit. Vielmehr gelingt es ihm, das Kunstwerk selbst in der Realität des Alltags zu lokalisieren.